Wu Wei. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht
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Wu Wei. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht

Jo. Das Gras wächst wirk­lich nicht schnel­ler, auch wenn man daran zieht.

Vorab die Theorie, auch wenn die Meisten keine Zeit haben sich sowas an­zu­schau­en. Es gibt schließ­lich wich­ti­ge­res zu tun; immer Stress. Oder so.



Der Teil mit dem Gras ist üb­ri­gens im ersten Link ver­steckt. Für Alle die, die Zeit und so, die langen Texte nicht lesen wollen — oder können.

Wu Wei be­deu­tet nicht “nichts tun”, eher, dass nichts getan wird, wenn das Handeln nicht un­be­dingt Sinn macht? Schwie­ri­ger Satz, hm.

Auto gekauft. Blau. Ford Fiesta mit 4 Rädern, 4 Türen, Bremsen und Fern­licht. Hoffe ich je­den­falls — ich habe das Auto noch nicht ge­fah­ren und, in Natura, noch nicht gesehen. Der sport­li­che Wagen hat so um die 60PS die, wenn denn das Gas­pe­dal un­be­dacht bedient wird, durch­aus in der Lage sind Stücke aus dem Stras­sen­be­lag zu reissen.

Nun werden, ist so üblich, manche der Mit­men­schen, Kol­le­gen sind auch welche, an meiner Ur­teils­fä­hig­keit zwei­feln … was ja in manchen Be­rei­chen durch­aus zu­tref­fen mag. Das gilt al­ler­dings für die meisten Men­schen; auch wenn das “sapiens” zwei mal in Klas­si­fi­zie­rung der zwei­bei­ni­gen Wesen mit einem doch recht großen Gehirn auf­taucht.

Dieser oben de­tail­liert be­schrie­be­nen Sport­wa­gen soll nun unter anderem der Fort­be­we­gung dienen, dafür ist ein Auto üb­ri­gens meis­tens gedacht, und das zu­ver­läs­sig auch die nächs­ten 2 Jahre tun. Die Hoff­nung stirbt be­kannt­lich zuletzt. Damit dieses Vor­ha­ben durch­ge­führt werden kann muss ir­gend­je­mand die Zu­ver­läs­sig­keit des Fahr­zeu­ges prüfen. Üb­li­cher­wei­se macht das der TÜV.

Wenn nun ein Händler so ein mo­der­nes Fahr­zeug, vor meinem letzten Ge­burts­tag hatte es 1/3 meiner Le­bens­jah­re auf dem Buckel, beim Über­wa­chungs­ver­ein für tech­ni­sche Dinge, oben er­wähn­ter “TÜV”, vor­stel­len will, dann sind manch­mal Vor­ar­bei­ten not­wen­dig. Die Dauer für diese Vor­ar­bei­ten hängt unter anderem vom Alter des zu prü­fen­den Ge­gen­stan­des ab. Ich würde also etwa 3 mal solange vor­be­rei­tet werden müssen, weil ich ja 3 mal so alt wie das Auto bin? Im Ge­gen­satz zum Men­schen ist es dennoch ein­fa­cher die, durch Al­te­rung, ver­schlis­se­nen Teile aus­zu­tau­schen. Kos­ten­güns­ti­ger auch. Aber es kostet eben Zeit.


Üb­ri­gens, damit die kom­pli­zier­te Be­rech­nung im letzten Absatz auch dann noch stimmt, wenn der Mee­res­spie­gel um 1 Meter (oder mehr) ge­stie­gen ist, wir schrei­ben das Jahr 2019. März. 30ter. 22:21.

Geld regiert die Welt, das be­deu­tet, dass nix aus­ge­tauscht wird, was nicht un­be­dingt aus­ge­tauscht werden muss. Die Damen oder Herren vom be­sag­ten TÜV sind al­le­rings manch­mal der Meinung, dass ein zuvor nicht ge­tausch­tes Teil dann doch ge­tauscht werden muss. Hier spielt, Sie ahnen es schon, die Zeit wieder eine Rolle.

Nun muss der Händler vor der nächs­ten Prüfung die nicht so toll ge­fun­de­nen Teile aus­wech­seln und das Teil, Auto, wie­der­um den Damen oder Herren vom TÜV vor­stel­len. Und auf ein Wunder hoffen. Oder so.

Wenn nun üb­li­cher­wei­se Frei­tags und Montags die vor­be­rei­te­ten tech­ni­schen Geräte, in dem Fall Autos, den Freun­den vom Über­wa­chungs­ver­ein vor­ge­stellt werden, und der Käufer des tech­ni­schen Gerätes, Auto, am Diens­tag keine Nach­richt vom vor­be­rei­ten­den Un­ter­neh­men, dem Au­to­händ­ler, bekommt, dann lässt sich schluss­fol­gern, dass bis zum nächs­ten Termin noch ir­gend­was gemacht werden muss.

Hm.

Jetzt könnte na­tür­lich, Diens­tags oder Mitt­wochs oder Don­ners­tags, beim Händler an­ge­ru­fen werden, und nach dem Zustand des Fahr­zeu­ges gefragt werden. Das al­ler­dings kostet Zeit. Den Anrufer und den An­ge­ru­fe­nen. Das wie­der­um be­deu­tet, dass weder der Anrufer noch der An­ge­ru­fe­ne in der Zeit, in der te­le­fo­niert wird, was sinn­vol­les machen können. Ar­bei­ten zum Bei­spiel — kann durch­aus das Eine oder Andere mal sinn­voll sein. Nicht immer. Klar.

Ich habe mich also schon am Diens­tag, ir­gend­wann im Laufe des Vor­mit­ta­ges, die ganz exakte Zeit weiß ich leider nicht mehr, ent­schie­den, den Händler ohne Un­ter­bre­chun­gen seine Arbeit machen zu lassen. Wu Wei. Mir scheint, dass dies im In­ter­es­se beider Partner ist.

Wenn also ir­gend­wel­che Mit­men­schen der Meinung sind, dass doch un­be­dingt nach­ge­fragt werden müsste, was denn nun mit dem Fahr­zeug ist, so sei mir, mit Verlaub, der Hinweis ge­stat­tet, dass eben dieses Nach­fra­gen den Vorgang, meis­tens, nicht be­schleu­nigt, sondern eher ver­lang­samt. Auch die Dis­kus­sio­nen darüber, ob denn nun, oder auch nicht, oder unter welchen Um­stän­den, ein Nach­fra­gen sinn­voll wäre, er­schei­nen mir, wieder mit Verlaub, ver­plem­per­te Zeit zu sein.

Somit tue ich also kund und zu wissen, dass der Händler, ohne Nach­fra­gen, Sams­tags, so gegen 7:39, die Mit­tei­lung ge­sen­det hat, dass a) das Fahr­zeug fertig ist und b) die Papiere wohl per Post ge­schickt werden sollen und c) wir einen Ab­hol­ter­min ver­ein­ba­ren sollten. Klingt alles recht ver­nünf­tig.

Ob denn nun das Fahr­zeug wirk­lich 4 Räder und Fern­licht und Bremsen hat, die Frage habe ich üb­ri­gens nicht ge­stellt. Da ver­las­se ich mich ganz auf die Mit­men­schen vom Über­wa­chungs­ver­ein. Geht auch.


P.S.: Für die weib­li­chen Leser: das Auto ist blau. Wurde schon erwähnt. Für die männ­li­chen Leser: das Auto hat 60PS. Wurde auch schon erwähnt. 1,3 Liter Hubraum. Ben­zi­ner. Schalt­ge­trie­be, kein DSG oder Au­to­ma­tik. Steu­er­ket­te, kein Zahn­rie­men.

P.P.S.: Ferdsch.

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