Die letzten zwei Tage waren recht produktiv. Nicht nur was die Anzahl der Artikel angeht.
Montag per pedes zum Doc, die Strecke von etwa 0,8 / 0,9 Kilometer in medaillenverdächtigen 25 Minuten zurückgelegt. Allerdings war ich da dann recht ausgepumpt und dankbar dafür, dass vor dem Haus eine Sitzgelegenheit mit recht stark geneigter Rückenlehne vorhanden war. Beim Rückweg war dann allerdings die Geschwindigkeit deutlich unter 2,5 km/h. Man ist ja auch nicht mehr der Jüngste?
Es ist noch nicht lange her, da hätten die Angaben von oben für mich recht katastrophal geklungen. Wenn aber über einen längeren Zeitraum der Weg aufs Klo nicht ohne Gehhilfe machbar ist, dann werden auch solche kleinen Erfolgserlebnisse zu etwas besonderem.
Sei’s drum.
Bis 31.05. krankgeschrieben. Und ab und zu geht einem der Gedanke durch den Kopf, ob denn das Liegerad, irgendwann, wieder genutzt werden kann, oder das Teil nicht besser verscherbelt werden sollte. Und ob, wenn ja, wann, eine sinnstiftende Arbeit wieder möglich ist. Die Ansprüche sind dabei nochmal ein gutes Stück kleiner geworden.
Es ist vielleicht nachvollziehbar, dass unter den Umständen die Möglichkeit ein paar Texte zu schreiben auch in gewisser Weise befriedigend sein kann. Wenn denn die Energie / Motivation wie im Moment vorhanden ist.
Die etwas überbordende Energie hat wohl auch damit zu tun, dass morgen die nächste Chemotherapie ansteht. Das ist kein Weltuntergang, dennoch besteht die Möglichkeit, dass die Energie für ein paar Tage, hm, etwas weniger ausgeprägt vorhanden sein wird.
Zu Zeiten, da denn ausreichend Energie vorhanden ist, sollte diese deshalb auch genutzt werden. Weil in dem Fall schreiben auch der Seele gut tut. Leider ist, aus Gründen, mit dem Smartfon nicht wirklich Freewriting möglich. Aber auch da gilt: “Carpe Diem”. Wobei ich Carpe Diem nicht mit “nutze den Tag” übersetze, sondern im vermutlich ursprünglich gemeinten “pflücke den Tag”. Der Unterschied, das mag nicht jeder so sehen, erscheint mir wichtig.
Also, kurz: ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Was die nächsten Tage bringen, das wird sich zeigen. Es kommt wie's kommt.